Thrombozytenkonzentrate werden für Patientinnen und Patienten, deren Plättchenbildung gestört ist, z. B. bei Leukämiekranken während einer Chemotherapie, benötigt.
Diese Präparate werden durch ein spezielles Verfahren mit Zellseparatoren gewonnen. Den Thrombozytenspendern wird Blut entnommen, aus dem ein Teil der Blutplättchen separiert wird. Alle anderen Blutbestandteile werden in den Blutkreislauf zurückgeführt. Der Vorgang dauert insgesamt ca. 1 – 1,5 Stunden.
Um festzustellen, ob ein Spendewilliger tatsächlich zur Thrombozytenspende geeignet ist, sind zusätzliche Untersuchungen notwendig. U. a. wird die Anzahl der Blutplättchen gemessen. Idealerweise sollte die Anzahl der Blutplättchen bei der ersten Spende über 250.000 Thrombozyten pro µl liegen.
Jeder Spender erhält einen festen Termin für seine Spende. Zu diesem Zeitpunkt wird die passende Entnahmemaschine vorbereitet
Bei Absagen benötigen wir unter Umständen kurzfristig Ersatz; hierfür werden Spender von uns angerufen. Ideal für die Thrombozytenspende sind zuverlässige Spender, die nach Möglichkeit gut erreichbar sind und ihre Zeit flexibel gestalten können. Denn Thrombozytenkonzentrate können nur wenige Tage gelagert werden.
Prinzipiell gelten für die Thrombozytenspende die gleichen Voraussetzungen wie für eine klassische Blutspende, abgesehen von den folgenden Abweichungen:
Da die Thrombozytenpräparate eine sehr kurze Haltbarkeit haben und in manchen Fällen sogar direkt patientenbezogen hergestellt werden, können wir nur einen „Grundbedarf“ durch vorab vereinbarte Termine mit den Spendern abdecken. Für die Präparate, die über diesen Grundbedarf hinausgehen, fragen wir kurzfristig telefonisch bei Spendern an.
Vor der ersten Thrombozytenspende muss jeder Spender zunächst auf die Eignung als Thrombozytenspender untersucht werden.
Neben den Untersuchungen, die bei jeder anderen Spendeart stattfinden (Messung Blutdruck, Puls, Temperatur und Hämoglobinwert), muss auch sicher gestellt sein, dass der Spender über eine ausreichende Anzahl an Blutplättchen verfügt. Idealerweise sollte die Anzahl der Blutplättchen bei der ersten Spende über 250 000 Thrombozyten pro µl liegen.
So bereiten Sie sich auf die Thrombozytenspende vor:
WICHTIG: 10 Tage vor der Spende dürfen Sie keine Schmerz- und/oder Rheumamittel (z.B. Aspirin, ASS, Indometacin etc.) einnehmen!
Vor der Spende zu beachten:
Vor Ihrer ersten Spende werden Sie durch einen Entnahmearzt über die Blutplättchen-Spende aufgeklärt und untersucht.
Bei der Thrombozytenspende wird Blut aus einer Armvene unter Zusatz eines gerinnungshemmenden Mittels entnommen und im Zellseparator durch Zentrifugation aufgetrennt. Ein Teil der Blutplättchen mit Blutflüssigkeit (Plasma) wird entfernt, der Rest (rote Zellen und Plasma) wird im Wechsel mit der Entnahme wieder über dieselbe Armvene (Ein-Arm-System) oder ständig über eine andere Armvene (Zwei-Arm-System) zurückgegeben. Der Vorgang dauert insgesamt ca. 1 – 1,5 Stunden. Abschließend wird bei Bedarf Kochsalzlösung über das Entnahmesystem infundiert.
Nach der Spende ist es ganz wichtig, dass Sie sich ca. 30 Minuten ausruhen. Getränke und Brotzeit stehen Ihnen in unserem Institut zur Verfügung.
WICHTIG: Die Entlassung nach der Spende kann nur durch autorisiertes Personal (i. R. den Entnahmearzt) erfolgen!
Wir bitten Sie, am Tag der Spende bzw. nach der Spende schwere körperliche Arbeiten (dazu gehören auch: Tragen von schweren Lasten und sportliche Aktivitäten) wegen der Ein- bzw. Nachblutungsgefahr zu vermeiden.
Nach einigen Wochen erhalten Sie per Post Ihren Blutspendeausweis, in dem alle für eine Transfusion wichtigen Informationen eingetragen sind.
Innerhalb von 12 Monaten sind bis zu 26 Thrombozytenspenden erlaubt. Der Abstand, zwischen 2 Thrombozytenspenden bzw. einer Thrombozytenspende und einer anderen Spende sollte idealerweise 14 spendefreie Tage betragen.
Ausnahmen davon unterliegen der ärztlichen Einzelentscheidung.
Bei einem Wechsel zwischen unterschiedlichen Spendearten kommt es generell auf die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in Ihrem Blut an. Sowohl bei einer Thrombozytenspende, als auch bei einer klassischen Blutspende verlieren Sie Erythrozyten. Bei einer Plasmaspende verlieren Sie keine roten Blutkörperchen.
Vor jeder Spende (gleich welche Spendeart) ermitteln wir Ihren Hämoglobinwert (Hb-Wert). Das Hämoglobin ist Bestandteil der roten Blutkörperchen und bindet den Sauerstoff im Blut. Verlieren Sie durch eine Thrombozytenspende oder eine Blutspende rote Blutkörperchen, ist Ihr Hb-Wert niedrig. Ihr Körper benötigt ausreichend Zeit, die verlorenen Erythrozyten im Blut nachzubilden.
Der Abstand zwischen einer Thrombozytenspende und einer Blutspende sollte idealerweise 14 spendefreie Tage betragen. Während dieser Zeit kann Ihr Körper meist ausreichend rote Blutkörperchen nachbilden.
Frauen: Wenn Sie die maximale Spendeanzahl von 26 Thrombozytenspenden innerhalb zwölf Monaten erreichen, sollten Sie keine zusätzlichen Blutspenden leisten.
Männer: Wenn Sie die maximale Spendeanzahl von 26 Thrombozytenspenden innerhalb zwölf Monaten erreichen, sollten Sie maximal zwei zusätzliche Blutspenden leisten.
Gemäß gesetzlicher Richtlinien kann der Abstand zwischen einer Plasmaspende und
anderen Sependearten (Thrombozytenspende, Blutspende) zwei spendefreie Tage
betragen. Erfahrungsgemäß hat Ihr Körper in dieser Zeit jedoch noch nicht
ausreichend rote Blutkörperchen hergestellt, Ihr Hb-Wert ist damit noch zu
niedrig.
Wir empfehlen daher ebenfalls einen Abstand von 14 spendefreien Tagen
einzuhalten.
Ausnahmen unterliegen der ärztlichen Einzelentscheidung.