Thrombozyten oder Blutplättchen entstehen im Knochenmark eines gesunden Menschen, wo sie von riesigen thrombozytenbildenden Zellen abgeschnürt werden. Im Normalfall hat jeder Mensch ungefähr 140.000 bis 450.000 Thrombozyten pro μl Blut. Zusätzlich stehen in der Milz etwa 1/3 der Thrombozyten als „Reserve“ zur sofortigen Verfügung.
Thrombozyten sind die kleinsten Zellen des Blutes und spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Bei einer Verletzung des Blutgefäßes heften sie sich an das umliegende Gewebe und bilden Zellklumpen, damit die Wunde verschlossen wird. Dabei setzen sie gerinnungsfördernde Stoffe frei.
Thrombozyten spielen bei der Blutgerinnung und der Immunabwehr des menschlichen Körpers eine entscheidende Rolle. Viele Patienten, die an Leukämie, Krebs oder ähnlichen Erkrankungen leiden, können Thrombozyten während ihrer Krankheit und Therapie (z. B. nach einer Knochenmarktransplantation) nicht mehr nachbilden und sind auf die Übertragung von Thrombozyten angewiesen.
Ebenso gilt dies für Patienten mit Lebertransplantation oder großen Blutungen nach Operationen und großen Unfällen. Ohne Thrombozyten ließen sich lebensbedrohliche, vor allem innere Blutungen nicht stillen.
Die Zufuhr an Blutplättchen kann notwendig werden bei
Mögliche Ursachen: Störung der Zellbildung (z.B. bei Leukämien), erhöhter Verbrauch (z.B. Blutungen, Sepsis), in der Schwangerschaft, Mangelerkrankungen (z.B. Vitamin B12-Mangel), allergische, toxische Erkrankungen, bei bestimmten Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen und bei erhöhtem Abbau in der Milz.
Mögliche Ursachen: Angeboren oder erworben durch Funktionsstörung des Leber- oder Nierenstoffwechsels, bei bösärtigen Erkrankungen des blutbildenden Systems oder bei Blutungen bedingt durch Überdosierung von Medikamenten.